Express-S-Bahn  Berlin - Brandenburg



Kosten-Vergleiche für die SX 1 und die SX 2

 

Mit den Kostenvergleichen wird versucht, die finanziellen Auswirkungen für die öffentliche Investitionstätigkeit zu erfassen. Es wurden nur die Kosten der geplanten Investitionen berücksichtigt, die Folgekosten wurden verglichen mit jenen einer Gleichstrom-S-Bahn.

 

Es werden in der folgenden Tabelle die Investitionsausgaben für eine Gleichstrom-S-Bahn und die Investitionsausgaben für eine Express-S-Bahn nach dem Konzept SX ermittelt und miteinander verglichen. Dadurch werden die Höhe der  frei werdenden Investitionsmittel für die Express-S-Bahn berechnet. Der Saldo eines ergänzenden System­wechsels zur Express-S-Bahn kann dann ermittelt werden und ergibt einen Nettonutzen in den Berechnungen für das SX-System.

 

S

SX

 

Kosten des Ausbaues der Gleichstrom-S-Bahn

Kosten des Konzeptes SX 1 und SX 2

 

Bau der Strecke der S 21 von Westhafen / Wedding bis zum Tunnelbahnhof Berlin Hbf (S tief) einschl. der Überwerfungsbauwerke, Länge ca. 2 km.

Anschaffung von 33 FLIRT-Niederflur­triebzügen:

Verrechnung mit dem Wegfall der Anschaffung neuer Gleichstrom-S-Bahn-Züge für das System der S 21.

 

Minimaler Ausbau der Infrastruktur.

 

Zusätzliche Zugkilometer von ca. 5 %.

(s. Gumprecht und Walf, S.163)

 

Abschreibung der vorhandenen S-Bahn-Abzweigungsbauwerke in Westhafen und Wedding. Kosten: geschätzt 10 Mio. Euro.

 

Bau des Tunnels von Berlin Hbf (S tief) bis Potsdamer Platz (S), Länge ca. 2 km.

Bau der Südstrecken der S 21 von Potsdamer Platz (S) zur Yorckstraße einschl. der Verbindungskurve zum Südkreuz, Länge ca. 3 km.

Bau einer neuen S-Bahn-Strecke von Spandau nach Falkensee, Länge ca. 8 km.

Vorteil: Bessere Auslastung der vorhandenen neuen Infrastruktur insbesondere des neuen Nord-Süd-Fernbahntunnels und seiner Zulaufstrecken.


Bewertungen

 

Ausgaben für den Neubau der geplanten Nord-Süd-GSB:

7 km zu je 60 Mio. Euro (Minimum)

 

Ausgaben für die Verlängerung einer zweigleisigen S-Bahn von Spandau nach Falkensee:

8 km zu je 10 Mio. Euro / km.

Euro

 

420 Mio.

 

 

 

 

80 Mio.

Abschreibungen für die jetzt über­flüssigen Abzweigungs­bauwerke Wedding / Westhafen (geschätzt):

 

Geringe Ausgaben für Anpassungsmaßnahmen max:

 

Euro

 

10 Mio.

 

 

20 Mio.

 

Gesamtkosten:                           500 Mio. Euro

Gesamtkosten:                          30 Mio. Euro

 

 

 

Differenz beider Alternativen:

 470 Mio. Euro geringere Ausgaben (=Nettonutzen) durch das SX-System

 

 


Die km-Angaben und Bewertungen sind nur geschätzt. Vom Münchener U-Bahn-Referat wird der Bau einer zweigleisigen U-Bahn­strecke einschl. der technischen Ausrüstung im problemlosen Fall mit 60 Mio. Euro pro km angegeben. Dieser Preis wird hier analog für die Gleichstrom-S-Bahn als Minimum angesetzt. Zum Vergleich: Der neue Bahn-Tunnel in Leipzig soll lt. FAZ vom 11.04.2006 bei 3,9 km Länge 572 Mio. Euro kosten. Das entspricht 147 Mio. Euro / km. In Berlin würden sicher 100 Mio. Euro / km erreicht werden.

Nach Aussagen der Deutschen Bahn AG, Niederlassung Köln, betragen die Ausgaben für den Wiederaufbau einer Regionalbahnstrecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (entspricht den Anforderungen im Berliner Stadtgebiet für SX-Strecken) einschl. Entwässerungsanlagen:

- Für eine eingleisige Strecke:1,1 Mio. Euro pro km, für eine zweigleisige Strecke 2,2 Mio. Euro.

- Für die Signalanlagen und die Elektrifizierung ist mit einem Zuschlag von 20 % zu rechnen.

- Dies entspricht insgesamt 2,64 Mio. Euro / km für eine zweigleisige Strecke.

In den Kosten-Nutzen-Vergleichen werden daher 3 Mio. Euro / km für zweigleisige Strecken angesetzt, für eingleisige Strecken 1,5 Mio. Euro / km.

Die GSB-Strecke Spandau - Falkensee wäre eine Neubaustrecke mit Dammbauten und teilweisem Grunderwerb: 10 Mio. Euro / km geschätzt (Minimum). Zum Vergleich: Die  S-Bahn nach Teltow kostete lt Potsdamer Neueste Nachrichten vom 24.03.2006 für 3 km Länge 32,5 Mio. Euro. Das entspricht ca. 11 Mio. Euro / km).

 

Stand: 29. Juni 2006